Bildung und Schulen in Schwelm

Entgegen der Erwartungen hat sich die Einwohnerzahl und die Anzahl schulpflichtiger Kinder und Jugendlicher in Schwelm positiv entwickelt und ist größer geworden. Dieser Entwicklung muss in den kommenen Jahren Rechnung getragen werden und die Anzahl der zur Verfügung stehenden Betreuungsplätze ausgebaut werden.

 

Kindergärten

Für die Betreuung von Kindern im Kindergarten-Alter und auch für die Ü3-Betreuung wurden in den vergangenen Jahren bereits deutlich die Anzahl der Betreuungsplätze aufgebaut. So entstanden Kindergärten an der Grothestraße und an der Jesinghauser Straße. Ein weiterer Kindergarten wird im Neubaugebiet im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofes entstehen.

 

Grundschulen

Schwelm verfügt aktuell über vier Grundschulen. Nachdem sich die Zusammenlegung der beiden ehemaligen Grundschulen am Westfalendamm und im Möllenkotten zur Grundschule Ländchenweg, verbunden mit dem Umzug in das (angepasste) Gebäude der ehemaligen Hauptschule Ost bewährt hat, steht in den kommenden Jahren die Sanierung des Gebäudes der ehemaligen Gustav-Heinemann-Schule an der Holthausstraße und der Umzug der Grundschule Engelbertstraße in dieses Gebäude an. Wir halten die Sanierung und weitere Nutzung des leerstehenden Gebäudes an der Holthausstraße als Schulgebäude für eine sinnvolle, vernünftige Lösung - die übrigens in diesem Fall auch von der Schulgemeinde an Rat und Verwaltung herangetragen wurde.

Dazu kommt, dass bei dieser Art der Nachnutzung des leerstehenden Gebäudes der ehemaligen Gustav-Heinemann-Schule auch die derzeit geschlossene Sporthalle West wieder reaktiviert werden würde und nicht nur dem Schulsport, sondern auch wieder dem Vereinssport zur Verfügung stünde. Dies läuft zwar der ursprünglichen Zielsetzung des Beschlusses zur Dreifeldsporthalle zuwider, doch es hat sich gezeigt, dass die Nutzbarkeit der Dreifeldsporthalle für bestimmte Sportarten (z.B. Handball) nicht in dem Maße gegeben ist, wie sie erwartet wurde. Aus diesem Grund können wir auch einer Reaktivierung der Sporthalle West unsere Zustimmung geben.

Besonderer Bedeutung kommt der Ganztagsbetreuung der Schülerinnen und Schüler an den Schwelmer Grundschulen zu. Die Betreuungplätze in den "offenen Ganztagsgrundschulen" (OGS) werden stark nachgefragt, ermöglichen sie doch eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf für viele (alleinerziehende) Eltern. Der Ausbau der Betreuungsplätze ist daher notwendig - und damit auch die Schaffung von ausreichendem Raum für die Betreuungsgruppen. Wir sehen den Um-, An- und Ausbau der Grundschulen für eine der Nachfrage entsprechende Anzahl an Betreuungsplätzen als eine der vordringlichsten Aufgaben des Rates und der Stadtverwaltung Schwelm an und unterstützen daher entsprechende Maßnahmen.

 

Raumbedarfe am Märkisches Gymnasium

Die Rückkehr des Märkischen Gymnasiums von G8 zu G9 führt nun dazu, dass Klassen- und Fachräume am Märkischen Gymnasium fehlen. Man kann zwar argumentieren, dass es vor G8 ja auch für G9 ausreichend Räume am Märkischen Gymnasium gegeben hat, darf dabei aber nicht vergessen, dass mit dem Bau der Mensa Unterrichtsräume für die Infrastruktur der Mensa genutzt wurden. Dazu kommt, dass sich durch den veränderten Unterricht auch veränderte Raumbedarfe ergeben. Bei einer Besichtigung des Schulgebäudes verdeutlichte die Schulleitung die Möglichkeit, mit einem Anbau an den "Neubau" auf dem Schulsportplatz die Raumproblematik lösen zu können. Wir halten den Vorschlag für vernünftig und würden einer weiteren planerischen Betrachtung zustimmen - weil wir es für den besseren Weg halten, alle Jahrgänge des Gymnasiums an einem Campus zu beschulen, als die Erprobungsstufe des Gymnasiums gemeinsam mit der Grundschule Engelbertstraße im Gebäude der ehemaligen Gustav-Heinemann-Schule unterzubringen.

 

Digitalisierung in den Schwelmer Schulen

Nur digitale Endgeräte machen keine Digitalisierung!

Durch die Corona-Krise und den "Lock-Down" haben wir alle gelernt, dass digitale Technik sehr hilfreich sein kann. Doch während andere Fraktionen im Rat der Stadt Schwelm Digitalisierung in erster Linie als die Verteilung von digitalen Endgeräten (Tablet-Computer, Laptops etc.) an Schüler, Schülerinnen und Lehrer sowie die Beschaffung von digitalen "Tafeln" und ähnlichen Anzeigegeräten sehen, sehen wir in der Digitalisierung weit mehr als nur die Beschaffung und die Verteilung von digitalen Endgeräten.

Digitalisierung ist in unseren Augen die Umsetzung von Abläufen und die Unterstützung von Abläufen - in diesem speziellen Fall eben des Unterrichts - mit Hilfe digitaler Technik. Nur digitale Endgeräte zu beschaffen und zu verteilen und dann zu hoffen, nun wird alles digital und es stellt sich das "digitale Lernparadies" ein, halten wir für reichlich naiv.

Um die Anwendung digitaler Technik zur Unterstützung des Unterrichts müssen sich die Lehrer an den Schulen kümmern. Eigentlich sollte sich das Kultusministerium NRW darum bereits gekümmert haben, doch Bundes- und Landesregierung sehen in der Digitaltechnik halt immer noch "Neuland"...

Wir werden uns insbesondere dafür einsetzen, dass nicht nur digitale Endgeräte beschafft und verteilt werden, sondern dass auch die digitale Infrastruktur in den Schulen geschaffen wird, damit die digitalen Endgeräte erfolgreich im Unterricht eingesetzt werden können.

Dazu

  • müssen die Schulen mit leistungsfähigen kabelgebundenen und drahtlosen Netzwerken ausgestattet werden,
  • eine adäquate Hardwareausstattung bekommen,
  • eine angemessene Softwareausstattung zur Unterstützung des Unterrichtes erhalten,
  • IT-Fachpersonal für die Verwaltung der Infrastruktur zur Seite gestellt bekommen und
  • die Schulen über Breitband-Internetanschlüsse verfügen.

Denn - machen wir uns nichts vor - in absehbarer Zeit werden alle Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen mit digitalen Endgeräten ausgestattet sein. Wir sind uns zudem sicher, dass auch die Grundschulen mit einer größeren Anzahl von Geräten - wahrscheinlich noch nicht für jeden Schüler und für jede Schülerin - arbeiten werden. Und damit liegt die Zahl der Endgeräte schon in einer Größenordnung, die auch kleine Konzerne aufweisen. In aller Deutlichkeit: die Anzahl der digitalen Endgeräte in den Schulen wird die Anzahl der digitalen Endgeräte, die bei der Statdverwaltung im Einsatz sind, deutlichst (!) übersteigen. Entsprechend leistungsfähig müssen die Netzwerke in den Schulen ausgelegt werden. Erst dann können digitale Endgeräte erfolgreich zur Unterrichtsunterstützung beitragen.